Der Naked Gin sorgt nicht zwingend dafür, dass man sich nackig machen möchte. Außer vielleicht, man hatte eine paar Gläser zu viel. Hier geht es mehr um die Art wie man ihn trinken sollte. Nämlich nackt, pur, ohne Firlefanz – sprich ohne Tonic. Die Genußempfehlung des Unternehmensgründers lautet; pur auf Eis, garniert mit einen Rosmarinzweig oder einer Zitronenzeste.
Naked Gin = purer Genuß
Der NAKED GIN ist das Werk von Daniel Wartacz aus Bonn. Was den Halbschweden bewogen hat, ausgerechnet auf diese Gewohnheit zu setzen, verrät ein Blick in seine Vergangenheit. Den indirekten Ausschlag gab seine Großmutter. Als einziges Mitglied der Familie trank sie zu besonderen Anlässen gern Gin. Dementsprechend haftete dem Getränk in Daniels Augen stets etwas Unzeitgemäßes an. Bis er eines Tages an einem deutschen Tresen aus purer Verzweiflung selbst einen Gin bestellte. Der Geruch erinnerte ihn spontan an seine Kindheit in Schweden. Geschmacklich allerdings übrzeigte ihn der besagte Gin ganz und gar nicht. Also beschloss Daniel seine Lieblings-Aromen in einer eigenen Kreation einzufangen um so die schönen Kindheitserinnerungen zu bewahren.
Daniel war es aufgrund seines Qualitätsanspruchs wichtig, einen Gin zu kreieren, den man pur trinken kann. Hört sich erstmal nicht besonders spektakulär an, ist allerdings bei vielen Gins per se kaum möglich. Die meisten traditionellen Gins sind für puren Genuss gar nicht vorgesehen – zu sprittig, zu scharf, zu facettenlos – und werden erst mit einen Tonic trinkbar. Ist ja auch nicht weiter schlimm, bis vor einigen jahren auch Niemand auf die Idee gekommen Gin pur zu trinken. Gin-Tonic ohne Tonic, das ging einfach nicht. Erst mit dem Aufkommen der ersten Manufaktur-Gins entstand hier und da der Wunsch nach fruchtigen, facettenreichen und komplexeren Gins.
18 ausgesuchte Botanicals
Daniel ging also auf die Suche nach den perfekten Zutaten für SEINEN Gin. Und diese können sich heute wirklich sehen lassen: Italienische Wacholderbeeren, Lavendel aus der Provence, dazu Schlehen, Zitrone, Orangen, Zitronengras, Minze und vieles mehr. Interessant ist hier übrigens die Beigabe von asiatischer Ingwerwurzel. Dadurch bekommt der Naked Gin nämlich eine spannende scharf-würzige Note. Auch werden die Wacholderbeeren zwei Jahre lang aufwändig auf Bastmatten getrocknet, bevor sie dann im naked GiN verarbeitet werden.
Der naked GiN wird übrigens in einer über 100 Jahre alten Alambique 4-fach destilliert. Der Brennprozess ist dadurch wirklich allerhöchste Destillationskunst. Und auch das Abfüllen ist geprägt von Handarbeit und Liebe zum Detail. Jede Flasche einzeln etikettiert, nummeriert und mit einem Wachssiegel versehen. Außerdem ist jede Abfüllung auf 290 Flaschen limitiert. Aber warum genau 290? Naja, das entspricht den Gemeinden Schwedens, die sich laut Wartacz in der Schöpfung widerspiegeln. Beim World Spirits Award und beim ISW wurde diese Idee 2016 übrigens jeweils mit einer Goldmedaille prämiert – und schlägt sich dann auch in einem stolzen Preis pro Flasche nieder. Da man den Naked Gin jedoch stets mit Bedacht und pur trinken sollte, dürfte der Verbrauch im Gegensatz zu typischen Misch-Gins weniger hoch sein.